Research | Longevity | Gesunde Langlebigkeit
Für ein Megathema Ideen finden und konkretisieren
Gesund ein hohes Alter erreichen. Aus diesem Wunsch vieler Menschen ist in den letzten Jahren das facettenreiche Megathema „gesunde Langlebigkeit“ beziehungsweise „Longevity“ entstanden. Unser Research bietet Beratung und Services für Unternehmen und Kommunen, um mit dem allgemeinen Gesundheits- und Wellnesstrend verbundene spezifische Chancen zu entdecken. Darauf aufbauend konkretisieren wir Ihre ersten Ideen in spezifischen Strategien und Markenkonzepten sowie Lösungen für Innovationsmanagement, Unternehmens- und Finanzkommunikation sowie Personalmarketing .
Longevity als Lebensstil
Grundsätzlich bietet das Thema Longevity unternehmerisch vielfältige Handlungsoptionen. Dies betrifft auch die kreative Erneuerung bestehender Leistungsangebote. Denn gesunde Langlebigkeit bedeutet, mit möglichst vollständigem körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefinden die Zahl der Lebensjahre zu steigern. Daraus hat sich die Selbstverständlichkeit entwickelt, den Lebensstil durch Bewegung und Ernährung, Schlaf und emotionalen Ausgleich gesundheitlich zu optimieren. Drei Viertel der Bevölkerung haben in den letzten Jahren das Bewusstsein für Prävention gesteigert. Entsprechend werden unterstützende Leistungsangebote als „Investitionen in die Zukunft“ verstärkt nachgefragt. Parallel gewinnt die Langlebigkeitsmedizin als Privatmedizin an Bedeutung. Innovative Medikamente, Wirkstoffe und Therapien sollen typische „Alterserkrankungen“ (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes, neurodegenerative Erkrankungen) verhindern und heilen, die Zellalterung stoppen sowie das Neubilden von gesunden Zellen unterstützen.
Und nicht zuletzt strahlt das Thema Longevity in viele andere Lebens- und Wirtschaftsbereiche aus. Im deutschsprachigen Raum zählt fast jeder Dritte inzwischen zu den „Health Informers“, die sich aktiv über Themen der gesunden Langlebigkeit informieren. Entsprechend sind diese bei Strategie und Kommunikation zu berücksichtigen. Segmentspezifisch könnte die nachvollziehbare Beachtung von gesunder Langlebigkeit in zahlreichen Branchen mittelfristig zu den Basisfaktoren für Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit zählen.
Dies verändert die Nachfragestrukturen: Insbesondere im höherpreisigen Segment sind individualisierte Lösungen gefragt, die konkret auf körperliche, geistige und emotionale Verfassung abgestimmt sind. Dies erfordert Innovationen bei Angebot und Leistungserstellung. Zudem gewinnen Konzepte einer ganzheitlichen Differenzierung in allen Preissegmenten an Bedeutung. Nicht zuletzt wächst die Zahl der Menschen, die ein höheres Lebensalter zumindest im weitgehenden Wohlbefinden und mit entsprechenden Erwartungen erleben. Sie sind damit gegebenenfalls Zielgruppe; bisher galten sie als nicht werberelevant und sollten daher „entdeckt“ werden.
Ernährung
Medial genießt die Ernährung im Zusammenhang mit Longevity aktuell wahrscheinlich die größte Aufmerksamkeit. Ursprung waren Untersuchungen, unter welchen Lebensbedingungen Menschen gesund ein hohes Alter erreichen. Dies lenkte den Blick beispielsweise auf die mediterane Ernährung und die gesundheitlichen Vorteile einzelner Zutaten wie Olivenöl.
Zwischenzeitlich ist das Vermeiden von chronischen Entzündungsprozessen, den „Silent Inflammation“ in den Fokus gerückt. Diese lassen sich wahrscheinlich auf zuviel Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel zurückführen. Sie gelten als generelle Ursache von Alterungsprozessen. Insbesondere führen die zunächst kaum spürbaren Entzündungen zu Autoimmunerkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall, Demenz und Depression. Eine Prävention erscheint durch optimierte Ernährung (z.B. Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Nahrungsergänzungsmittel) möglich. Lebensmittelhersteller arbeiten auch vermehrt an funktionellen und proteinreichen Produkten. Unter anderem wollen sie durch Zusätze die Darmgesundheit steigern und damit das Mikrobiom optimieren.
Herausgebildet hat sich dadurch unter anderem ein Trend zur pflanzenbetonten und flexitarischen Enährung. Dafür kennzeichnend ist die erhöhte Nachfrage nährstoffreicher und weniger verarbeiteter Lebensmittel sowie ein (teilweiser) Verzicht auf rotes Fleisch von Säugetieren. Oftmals mündet dieser Trend in das auch in Hinblick auf Nachhaltigkeitsziele tragfähige Konzept einer saisonalen und regionalen Ernährung. Denn die Lebensmittel sind dann aufgrund kurzer Transportwege frischer. Zudem schafft die erkennbare Herkunft zusätzliches Wissen und Vertrauen. Das Research von Boedecker.Colleagues unterstützt unter anderem Unternehmen aus Landwirtschaft, Lebensmittelherstellung und Gastronomie derartiger Konzepte zu entwickeln und zu realisieren. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei auch die kommunikative „Erlebnisarbeit“.
Ganz generell gibt es den Trend zu einer personalisierten Ernährung. Diese geht einher mit einer umfassenden Gesundheitsberatung, um Mängel und Vorboten von Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Trotz digitaler Gesundheitslösungen dürfte sie den Bedarf an Ernährungswissenschaftlern und spezialisierten Ärzten deutlich steigen lassen.
Fitness und Wellness
Vom allgemeinen Trend zu gesunder Langlebigkeit beziehungsweise Longevity profitieren auch Angebote für Fitness und Wellness. Selbstoptimierung und Vorsorge lassen viele Menschen nach neuen Leistungsangeboten suchen. Primär resultieren daraus Chancen für Sportvereine und Fitness-Clubs, Hotellerie und Tourismus. Gleichzeitig eröffnen sich unter anderem durch die Digitalisierung neue Geschäftsfelder. Und nicht zuletzt ergeben sich relevante Verknüpfungsmöglichkeiten.
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Tourismus und Hotels, Immobilien
Darüber hinaus werden Aspekte der gesunden Langlebigkeit für Innovationen mit ganzheitlichen Leistungen aufgegriffen. Beispielsweise verknüpfen Tourismus und Hotellerie bereits bekannte Spa- und Wellness-Angebote verstärkt mit Medical Wellness, Regenerations- und Präventionsprogrammen. Entsprechende Retreats (Rückzugsorte) für Körper, Geist und Seele bieten unter anderem Schul- und Trainingsangebote für Sport, Yoga und Meditation, aber auch medizinische Checks und personalisierte Ernährungskonzepte. Das Research von Boedecker.Colleagues entwickelt und implemenitiert auch Strategien, um mit Longevity-Tourismus Nischenmärkte außerhalb der Hochsaison zu erschließen, höhere Auslastungsquoten zu erzielen sowie über entsprechende touristische Produkte eine stärkere Markendifferenzierung zu erreichen.
Auch entwickeln Immobilienunternehmen optimierte Wohnformen und -anlagen für die aktive „Silver Generation“. Diese hat das Pensionsalter bereits erreicht, ist aber nicht pflegebedürftig. Entsprechend verstehen sich die Immobilien als „Gegenentwurf“ zu den herkömmlichen Alten- und Pflegeheimen. Mit speziell abgestimmten Zusatzangeboten sind sie auf Co-Living-Erlebnisse und gesunde Langlebigkeit ausgerichtet. Dabei reicht das Spektrum von Wohngemeinschaften, über Mehrgenerationen-Wohnprojekte, bis zu Mixed-Used-Konzepten im Clubstyle mit Service-Wohnen, großzügigen Gemeinschaftsflächen und Gastronomie, Spa, Sauna und Fitness. Nach aktuellen Studien ist die Mehrheit der Deutschen für derartige neue Wohnformen aufgeschlossen. Das Research von Boedecker.Colleagues unterstützt Investoren und Betreiber, entsprechende Geschäftsmodelle aus Sicht der Zielgruppen zu optimieren.
Um die Gesundheitssysteme zu entlasten, wird der Gedanke einer gesunden Langlebigkeit zunehmend auch in die Stadtplanung integriert beziehungsweise mit anderen Nachhaltigkeitszielen kombiniert. Dies führt beispielsweise zum Schaffen von grün-blauen Infrastrukturen mit öffentlichen Parks und Wasserflächen, um körperliche Aktivitäten der Bevölkerung sowie die Klimaresilienz von Kommunen zu fördern. Weiterer Aspekt ist das verstärkte Angebot von Gemeinschaftsflächen und Möglichkeiten zur sozialen Interaktion bei der Quartiersentwicklung. Darüber hinaus ist in Rahmen von Stadtentwicklung und Innenstadtbelebung auch ein Trend zu „Longevity Clustern“ zu erkennen. In zentraler Lage fassen diese unterschiedliche Angebote für Gesundheit und Wohlbefinden räumlich zusammen. Neben spezialisierten Einzelhandel und Gastronomie sind auch Fitness- und Wellness-Anbieter, Medizinische Versorgungszentren und auf gesunde Langlebigkeit spezialisierte Service- und Beratungsunternehmen zu finden. Erlebnisorientiert können die Kunden nicht nur kaufen, sondern sich auch informieren und vernetzen.
Gesundheitswirtschaft
Der Trend zu gesunder Langlebigkeit beziehungsweise Longevity eröffnet für niedergelassene Ärzte, Kliniken und andere Akteure der Gesundheitswirtschaft neue Chancen und Tätigkeitsbereiche. Ein wesentlicher Aspekt für die gesamte Gesundheitswirtschaft wird Prävention. Dies betrifft Krankheitsvorbeugung (Primärprävention), Krankheitsfrüherkennung (Sekundärprävention) sowie Vorbeugung von Folgeschäden und Rückfällen (Tertiärprävention). Wachsende Bedeutung gewinnen Beratungsangebote zu Ernährung und Stressbewältigung.
Öffentliche Apotheken haben nach dem Research von Boedecker.Colleagues die Chance, sich über den Heilberuf und ihr Kerngeschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten (Rx-Präparate) hinaus zum umfassenden Gesundheitsakteur für medizinische Versorgung und Prävention zu entwickeln. Von dem seit Oktober 2025 im Entwurf vorliegenden Apothekenversorgung-Weiterentwicklungsgesetz (ApoVWG) dürften mit einer Neuverteilung gesundheitlicher Aufgaben sowie der Möglichkeit der Telepharmazie zusätzliche Impulse ausgehen. Aktuell impfen die Apotheken bereits gegen Grippe und Covid-19, sie nehmen Blutanalysen vor, beraten in Ernährungsfragen und unterstützen häusliche Behandlungen durch sogenannte Therapiemanager. Zukünftig sollen sie wahrscheinlich alle Impfungen mit sogenannten „Totimpfstoffen“, patientennahe Schnelltests zur Prävention sowie pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) zum Optimieren der Arzneimitteltherapie honoriert anbieten können. Daraus ergeben sich Möglichkeiten für ein strategisches Innovationsmanagement: Öffentliche Apotheken haben die Option, sich im Preiswettbewerb mit Online-Apotheken, Drogerieketten und (zukünftig wahrscheinlich auch) Lebensmittel-Einzelhandel über Leistungsangebot und Kundenbeziehung, Corporate und Personal Brands zu differenzieren.
Letztlich zählt auch das kontinuierliche Überwachen des eigenen Verhaltens sowie von Körperfunktionen zur Prävention. Beispielsweise lassen sich so die konkreten Auswirkungen der Ernährung auf die Herz-Kreislauf-Funktionen oder den Blutzuckergehalt feststellen. Dabei ist ein deutlicher Trend zu Apps kombiniert mit speziellen Wearables zu beobachten. In einem weiteren Schritt können Spezialisten die Messergebnisse interpretieren, um daraus als Health-Coaches beispielsweise erste Hinweise zum Lebensstil abzuleiten. Dies ist perspektivisch auch automatisiert auf Basis Künstlicher Intelligenz in zentralen Rechenzentren sowie im Rahmen der Telemedizin möglich. Zudem lassen sich im Rahmen der Prävention bekannte Techniken mit Ganzkörper-MRT oder umfassendem Blutbild teilweise neu positionieren.
Langlebigkeitsmedizin
Hinsichtlich der gezielten Beeinflussung der Zellalterung werden unter anderem Anti-Aging-Wirkstoffe in Nah rungsergänzungsmitteln und Kosmetika sowie Infusionsen („IV-Drips“) von Vitaminen, Mineralstoffen und Aminosäuren vermehrt angeboten. International setzt sich der medizinische Ansatz durch, die Gesundheitsspanne (Jahre mit allgemeinem Wohlbefinden) zu verlängern und den Weg zu einem längeren, gesünderen Leben evidenzbasiert zu gestalten. Dabei ist ein Trend zu kombinierten Ansätzen aus Gerodiagnostik und Gerotherapeutik zu beobachten: Zunächst wird dazu unabhängig von den chronologischen Lebensjahren das biologische Alter des Körpers ermittelt. Dies ist beispielsweise durch epigenetische Tests (chemische Veränderung der DNA) oder Bestimmung der Telomerlänge (Hinweis auf die Fähigkeit zur Zellerneuerung), aber auch die Analyse von bereits länger bekannten Biomarkern möglich. Darauf aufbauend lassen sich dann personalisierte Therapien entwickeln, um die Zellalterung zu reduzieren bzw. die natürliche Zellerneuerung zu unterstützen.
Auf langen Traditionen basierende Konzepte wie das Heilfasten werden nach aktuellen medizinischen Erkenntnissen bis zur „Longevity Clinic“ mit ärztlicher Begleitung für körperliche und mentale Gesundheit ausgebaut.
Nicht zuletzt fällt unter Longevity auch das Entwickeln von innovativen Wirkstoffen und Medikamenten. Davon soll ein Teil primär alterstypischen Krankheiten vorbeugen oder diese behandelbar machen. Sogenannte Systemwirkstoffe lassen sie sich aber gelegentlich auch als Lifestyle-Medikament einsetzen. Voraussetzung für Marktzulassungen beispielsweise nach Arzneimittelgesetz sind anerkannte medizinische Indikationen; im Vorfeld ist ein Einsatz nur im Rahmen von Härtefall-Programmen oder individuellen Heilversuchen möglich. In der sogenannten „Entwicklungs-Pipeline“ von Biotechnologie-Unternehmen sind unter anderem Mittel gegen Krebs, Typ-2-Diabetes, Alzheimer, Parkinson und Schlaganfälle.
Ein anderer Teil von Medikamenten hat allein das Ziel der Langlebigkeit. Er soll die Zellalterung (z.B. durch Zellreinigung) stoppen oder sogar umkehren bzw. die Neubildung von Zellen unterstützen. Unter Einsatz Künstlicher Intelligenz sollen dafür das Zusammenwirken der bis zu 40 Billionen menschlichen Zellen und ihre zwei Milliarden chemischen Reaktionen pro Sekunde besser verstanden werden. Aktuell arbeiten schätzungsweise 200 Biotech-Unternehmen auf der Basis von Risikokapital (Venture Capital) an derartigen Konzepten; der entscheidende Durchbruch zur Unsterblichkeit wird von einigen Spezialisten für das kommende Jahrzehnt erwartet.
Aktuelle Markttrends
Unabhängig von ethischen Fragen: Viele Angebote mit dem Versprechen von Longevity bleiben wahrscheinlich eher dem Luxussegment vorbehalten. Beispielsweise übernehmen die Krankenversicherungen nicht die Kosten für bestimmte Untersuchungen, Therapien sowie Lifestyle-Anwendungen von Medikamenten. Aktuelles Beispiel dafür ist der Wirkstoff Semaglutid. Das biotechnologisch erzeugte Peptid wird in unterschiedlichen Dosierungen zum Behandeln von Diabetes sowie in Abnehmspritzen eingesetzt.
Selbstoptimierung und Vorsorge sind bereits im „Massenmarkt“ angekommen. Dies führt bereits zu Transformationsprozessen; unter anderem werden analoge Angebote zur Gewichtsreduzierung sowie nicht hinreichend differenzierte Sportangebote verdrängt. Insgesamt bestehen für Unternehmen vielfältige Ansatzpunkte, um Leistungsangebot und Positionierung unter Berücksichtigung von Longevity zu optimieren beziehungsweise neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Boedecker.Colleagues unterstützen Sie mit Research-Leistungen, passende Ideen zu finden sowie für Strategieentwicklung, Marken- und Innovationsmanagement, Unternehmens- und Finanzkommunikation sowie Personalmarketing zu konkretisieren. Dabei besteht für uns auch die Möglichkeit von Kooperationen.
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