Research | Longevity | Gesunde Langlebigkeit

Für ein Megathema Ideen finden und konkretisieren

Gesund ein hohes Alter erreichen. Aus diesem Wunsch vieler Menschen ist in den letzten Jahren das facettenreiche Megathema „gesunde Langlebigkeit“ beziehungsweise „Longevity“ entstanden. Unser Research bietet Beratung und Services, um mit dem allgemeinen Gesundheits- und Wellnesstrend verbundene spezifische Chancen zu entdecken. Darauf aufbauend konkretisieren wir Ihre ersten Ideen in spezifischen Strategien sowie Lösungen für Innovationsmanagement, Unternehmens- und Finanzkommunikation sowie Personalmarketing .

Grundsätzlich bietet das Thema Longevity unternehmerisch vielfältige Handlungsoptionen. Denn gesunde Langlebigkeit bedeutet, mit möglichst vollständigem körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefinden die Zahl der Lebensjahre zu steigern. Daraus hat sich die Selbstverständlichkeit entwickelt, den Lebensstil durch Bewegung und Ernährung, Schlaf und emotionalen Ausgleich gesundheitlich zu optimieren. Unterstützende Leistungsangebote werden als „Investitionen in die Zukunft“ verstärkt nachgefragt. Parallel gewinnt die Langlebigkeitsmedizin insbesondere im Bereich der Prävention sowie als Privatmedizin an Bedeutung. Innovative Medikamente, Wirkstoffe und Therapien sollen typische „Alterserkrankungen“ (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes, neurodegenerative Erkrankungen) heilen, die Zellalterung stoppen sowie das Neubilden von gesunden Zellen unterstützen.

Und nicht zuletzt strahlt das Thema Longevity in viele andere Lebens- und Wirtschaftsbereiche aus. Entsprechend ist es bei Strategie und Kommunikation zu berücksichtigen. Segmentspezifisch könnte die nachvollziehbare Beachtung von gesunder Langlebigkeit in zahlreichen Branchen mittelfristig zu den Basisfaktoren für Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit zählen. Dies verändert die Nachfragestrukturen: Insbesondere im höherpreisigen Segment sind individualisierte Lösungen gefragt, die konkret auf körperliche, geistige und emotionale Verfassung abgestimmt sind. Dies erfordert Innovationen bei Angebot und Leistungserstellung. Zudem gewinnen Konzepte einer ganzheitlichen Differenzierung in allen Preissegmenten an Bedeutung. Nicht zuletzt wächst die Zahl der Menschen, die ein höheres Lebensalter zumindest im weitgehenden Wohlbefinden und mit entsprechenden Erwartungen erleben.

Ernährung

Medial genießt die Ernährung im Zusammenhang mit Longevity aktuell wahrscheinlich die größte Aufmerksamkeit. Ursprung waren Untersuchungen, unter welchen Lebensbedingungen Menschen gesund ein hohes Alter erreichen. Dies lenkte den Blick beispielsweise auf die mediterane Ernährung und die gesundheitlichen Vorteile einzelner Zutaten wie Olivenöl. Zwischenzeitlich ist das Vermeiden von chronischen Entzündungsprozessen, den „Silent Inflammation“ in den Fokus gerückt. Diese lassen sich wahrscheinlich auf zuviel Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel zurückführen. Sie gelten als generelle Ursache von Alterungsprozessen. Insbesondere führen die zunächst kaum spürbaren Entzündungen zu Autoimmunerkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall, Demenz und Depression. Eine Prävention erscheint durch optimierte Ernährung (z.B. Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Nahrungsergänzungsmittel) möglich.

Herausgebildet hat sich dadurch unter anderem ein Trend zur pflanzenbetonten und flexitarischen Enährung. Dafür kennzeichnend ist die erhöhte Nachfrage nährstoffreicher und weniger verarbeiteter Lebensmittel sowie ein (teilweiser) Verzicht auf rotes Fleisch von Säugetieren. Oftmals mündet dieser Trend in das auch in Hinblick auf Nachhaltigkeitsziele tragfähige Konzept einer saisonalen und regionalen Ernährung. Denn die Lebensmittel sind dann aufgrund kurzer Transportwege frischer. Zudem schafft die erkennbare Herkunft zusätzliches Wissen und Vertrauen. Das Research von Boedecker.Colleagues unterstützt unter anderem Unternehmen aus Landwirtschaft, Lebensmittelherstellung und Gastronomie derartiger Konzepte zu entwickeln und zu realisieren. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei auch die kommunikative „Erlebnisarbeit“.

Fitness und Wellness

Der Beitrag von Sport und Bewegung zur gesunden Langlebigkeit ist unumstritten. Denn Kraft- und Ausdauertraining reduzieren den mit dem 30. Lebensjahr einsetzenden Muskelschwund und stärken das Herz-Kreislauf-System. Zudem lassen sie Glückhormone wie Endorphine, Serotonin und Dopamin entstehen. Auch bauen sie das Stresshormon Cortisol ab. Und nicht zuletzt ergeben sich über Sport und Fitness meist neue soziale Kontakte. Im Ergebnis sind rund 60 Prozent der deutschen Bevölkerung wenigstens einmal die Woche sportlich aktiv, um ihre Gesundheit zu erhalten und zu steigern.

Für die etwa 86.000 Sportvereine und über 9.000 Fitness-Anlagen (Brick-and-Mortar-Fitnessstudios) in Deutschland ergeben sich aus dieser Longevity-Fitness-Bewegung vielfältige Potenziale, sich strategisch neu zu erfinden und neue Mitgliedersegmente zu erschließen. Unser Research liefert die erforderlichen Informationen, um bestehende Geschäftsmodelle hinsichtlich Marktdifferenzierung, Kostenstrukturen und Pricing regelmäßig zu optimieren. Bereits erkennbar ist eine Abkehr vieler Fitness-Clubs vom „Bodybuilding-Image“ sowie ein Ausbau der Wellness-Angebote. Doch obwohl der Markteinbruch durch die Corona-Pandemie inzwischen überwunden scheint, sind sowohl bei den Fitness-Anlagen als auch Sportvereinen Konsolidierungsprozesse feststellbar.

Relativ neu sind Special-Interest- bzw. Boutique-Fitness. Die dadurch entstandenen „Mini-Gyms“ haben relativ kleine Flächen und konzentrieren sich auf einzelne bzw. wenige, meist trendige Sportarten (z.B. EMS-Training, Lagree, Reformer-Pilates, Funktionstraining). Im Wettbewerb unterscheiden sie sich durch ganzheitliche Ansätze für Wohlbefinden, persönliche Beziehungen und attraktives Interiordesign. Die Boutique-Studios erzielen überdurchschnittliche Monatsbeiträge, die dem Premium-Segment der größeren Fitness-Clubs entsprechen. Quasi das Gegenstück bilden Fitness-Studios nach dem „Do-it-yourself-Konzept“, die auf Personal und sogar eine herkömmliche Rezeption weitgehend verzichten.

Wachsende Bedeutung haben auch die sogenannten Fitness- und Wellbeing-Aggregatoren bzw. „Sport-Flatrate-Anbieter“, die entsprechend der Plattformökonomie das Angebot diverser Akteure zu Multi-Studio-Mitgliedschaften bündeln. Große Marktteilnehmer streben an, in allen deutschen Metropolen das gesamte Spektrum von Fitness- und Wellness-Leistungen aus einer Hand anzubieten. Nach Branchenschätzungen arbeiten etwa 60 Prozent der Studios aktuell bereits mit einem oder mehreren Aggregatoren zusammen. Diese hatten Ende 2024 deutlich mehr als eine Million Mitglieder, die sie vorwiegend durch Unternehmenskunden im Rahmen von Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) und Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) bzw. „Firmenfitness“ gewonnen haben. Der Markt der Fitness- und Wellbeing-Aggregatoren ist ein Oligopol, das sich aktuell durch weitere Konzentrationsprozesse auszeichnet.

Die konkret empfohlenen Aktivitäten verändern sich aufgrund des wissenschaftlichen Fortschritts jedoch noch regelmäßig. Dies erfordert ständige Transformationen im produzierenden Gewerbe und Dienstleistungssektor sowie persönlichen Verhalten. Auch hier setzt das Research zum Thema Longevity von Boedecker.Colleagues an.

Auf der anderen Seite sind insbesondere durch Digitalisierung innovative Angebote für Menschen möglich, die lieber zu Hause oder im Freien Sport treiben. Spätestens seit der Corona-Pandemie boomt der (vielfach kostenfreie) Online-Fitness-Markt mit „Live Online-Kursen“ und „Videos on Demand“.

Weiter ist ein Trend zu frischen, dynamischen und teils unkonventionellen Sportarten wie Teqball oder Pickleball entstanden. Diese fördern ebenfalls nicht nur die körperliche Fitness, sondern schaffen auch eine neue Art von Gemeinschaftsgefühl.

Vollkommen neue gesellschaftliche Kontakte sowie mentale Fitness sind über Freizeit-Apps sowie Formate wie „Walk and Talk“ möglich. Insgesamt wird die unkomplizierte Teilnahme an eher klassischen Sportarten wie Laufen und Fußball verstärkt (kostenfrei) über Apps angeboten. Gleichzeitig entsprechen diese Angebote der Vorliebe vieler Deutscher, an der frischen Luft Sport zu treiben.

Tourismus und Hotellerie, Immobilien

Darüber hinaus werden Aspekte der gesunden Langlebigkeit für Innovationen mit ganzheitlichen Leistungen aufgegriffen. Beispielsweise verknüpfen Tourismus und Hotellerie bereits bekannte Spa- und Wellness-Angebote verstärkt mit Medical Wellness, Regenerations- und Präventionsprogrammen. Entsprechende Retreats (Rückzugsorte) für Körper, Geist und Seele bieten unter anderem Schul- und Trainingsangebote für Sport, Yoga und Meditation, aber auch medizinische Checks und personalisierte Ernährungskonzepte.

Auf langen Traditionen basierende Konzepte wie das Heilfasten werden nach aktuellen medizinischen Erkenntnissen bis zur „Longevity Clinic“ mit ärztlicher Begleitung für körperliche und mentale Gesundheit ausgebaut.

Auch entwickeln Immobilienunternehmen für die aktive „Silver Generation“ optimierte Wohnformen und -anlagen. Diese verstehen sich als „Gegenentwurf“ zu den herkömmlichen Alten- und Pflegeheimen. Mit speziell abgestimmten Zusatzangeboten sind sie auf Co-Living-Erlebnisse und gesunde Langlebigkeit ausgerichtet. Dabei reicht das Spektrum von Wohngemeinschaften, über Mehrgenerationen-Wohnprojekte, bis zu Mixed-Used-Konzepten mit Service-Wohnen, großzügigen Gemeinschaftsflächen und Gastronomie, Spa, Sauna und Fitness. Nach aktuellen Studien ist die Mehrheit der Deutschen für derartige neue Wohnformen aufgeschlossen. Das Research von Boedecker.Colleagues unterstützt Investoren und Betreiber, entsprechende Geschäftsmodelle aus Sicht der Zielgruppen zu optimieren.

Langlebigkeitsmedizin. Innovative Medikamente

Teil der Selbstoptimierung sind auch das kontinuierliche Überwachen des eigenen Verhaltens sowie von Körperfunktionen. Beispielsweise lassen sich so die konkreten Auswirkungen der Ernährung auf die Herz-Kreislauf-Funktionen oder den Blutzuckergehalt feststellen. Dies ist durch Smartphone-Apps, Fitness-Armbänder und Digitaluhren möglich.

Hinzu kommen Vorsorgeuntersuchungen, um mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Dabei werden bekannte Techniken mit Ganzkörper-MRT oder umfassendem Blutbild teilweise neu positioniert. Hinzu treten neue Untersuchungen, die teilweise auch im Rahmen von Telemedizin angeboten werden. Insgesamt bestehen in diesen Bereichen Potenziale für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

Vor dem Hintergrund eines immer besseren Verständnisses der Alterungsprozesse bestehen Ansätze, die Zellalterung zu reduzieren bzw. die natürliche Zellerneuerung zu unterstützen. Dazu zählen beispielsweise Anti-Aging-Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetika. Weiter werden Infusionsen („IV-Drips“) von Vitaminen, Mineralstoffen und Aminosäuren vermehrt angeboten.

Unter Longevity fällt aber auch das Entwickeln von innovativen Wirkstoffen und Medikamenten. Davon soll ein Teil primär alterstypischen Krankheiten vorbeugen oder diese behandelbar machen. Darüber hinaus lassen sie sich aber gelegentlich auch als Lifestyle-Medikament einsetzen. Voraussetzung für Marktzulassungen beispielsweise nach Arzneimittelgesetz sind anerkannte medizinische Indikationen; im Vorfeld ist ein Einsatz nur im Rahmen von Härtefall-Programmen oder individuellen Heilversuchen möglich. In der sogenannten „Entwicklungs-Pipeline“ von Biotechnologie-Unternehmen sind unter anderem Mittel gegen Krebs, Typ-2-Diabetes, Alzheimer, Parkinson und Schlaganfälle.

Ein anderer Teil von Medikamenten hat allein das Ziel der Langlebigkeit. Er soll die Zellalterung (z.B. durch Zellreinigung) stoppen oder sogar umkehren bzw. die Neubildung von Zellen unterstützen. Unter Einsatz Künstlicher Intelligenz sollen dafür das Zusammenwirken der bis zu 40 Billionen menschlichen Zellen und ihre zwei Milliarden chemischen Reaktionen pro Sekunde besser verstanden werden. Aktuell arbeiten schätzungsweise 200 Biotech-Unternehmen auf der Basis von Risikokapital (Venture Capital) an derartigen Konzepten; der entscheidende Durchbruch zur Unsterblichkeit wird von einigen Spezialisten für das kommende Jahrzehnt erwartet.

Aktuelle Markttrends

Unabhängig von ethischen Fragen: Viele Angebote mit dem Versprechen von Longevity bleiben wahrscheinlich eher dem Luxussegment vorbehalten. Beispielsweise übernehmen die Krankenversicherungen nicht die Kosten für bestimmte Untersuchungen, Therapien sowie Lifestyle-Anwendungen von Medikamenten. Aktuelles Beispiel dafür ist der Wirkstoff Semaglutid. Das biotechnologisch erzeugte Peptid wird in unterschiedlichen Dosierungen zum Behandeln von Diabetes sowie in Abnehmspritzen eingesetzt.

Selbstoptimierung und Vorsorge sind bereits im „Massenmarkt“ angekommen. Dies führt bereits zu Transformationsprozessen; unter anderem werden analoge Angebote zur Gewichtsreduzierung sowie nicht hinreichend differenzierte Sportangebote verdrängt. Insgesamt bestehen für Unternehmen vielfältige Ansatzpunkte, um Leistungsangebot und Positionierung unter Berücksichtigung von Longevity zu optimieren beziehungsweise neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Boedecker.Colleagues unterstützen Sie mit Research-Leistungen, passende Ideen zu finden sowie für Strategieentwicklung, Innovationsmanagement, Unternehmens- und Finanzkommunikation sowie Personalmarketing zu konkretisieren. Dabei besteht für uns auch die Möglichkeit von Kooperationen.

Zu welchen Ideen möchten Sie sich mit uns austauschen? Nehmen Sie doch Kontakt mit uns auf!